Mit dem Auto ins Ausland: 5 Tipps, die Sie unbedingt beachten sollten

26.03.2018

Mit dem Auto durch Europa – Spielzeugauto auf der Landkarte
Eine Autoreise durch Europa ist aufregend, doch sollten Sie einige Besonderheiten unserer Nachbarländer kennen!

Die Urlaubsvorbereitungen laufen an und etliche Menschen planen derzeit eine Auslandsreise mit dem Auto. Viele Regelungen und Gegebenheiten in den umliegenden Ländern sind dennoch eher unbekannt. Damit keine unliebsamen Überraschungen entstehen und Sie optimal vorbereitet sind, haben wir wichtige Tipps rund um den Autourlaub für Sie zusammengestellt.

Tipp 1: Diese Mautregelungen sollten Sie kennen

Wer mit dem Auto ins Ausland reist, durchquert zwangsläufig Länder, die eine Maut für die Nutzung verschiedener Straßen, Brücken oder Tunnel erheben. Hauptsächlich handelt es sich um Autobahnen oder Schnellstraßen, die mautpflichtig sind. Einige Länder verlangen auch Gebühren für Bundesstraßen. In manchen Ländern, wie Norwegen, werden Baukosten für neue Straßen oder Brücken über Mautgebühren finanziert. Länderspezifische Regelungen sind sehr unterschiedlich und dadurch verwirrend. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, nutzen Sie die elektronische Abwicklung der Mautkosten.

Grundsätzlich existieren zwei verschiedene Varianten zur Entrichtung der Mautgebühren:

  1. Zeitbezogene Maut → Vignette / E-Vignette für die bemauteten Straßen
  2. Streckenbezogene Maut → Variable Beträge für Straßen oder Streckenabschnitte

Vignette und digitale Vignette

Aktuelle Mautregelung in Europa – Eine Kartendarstellung
Jedes europäische Land hat eigene Mautregelungen – die Karte zeigt die wichtigsten Besonderheiten auf

In einigen Ländern (z. B. Österreich, Schweiz und Ungarn) ist der Erwerb einer Vignette Pflicht. Diese muss an der Windschutzscheibe angebracht werden, noch bevor mautpflichtige Straßen befahren werden. Kaufen Sie die Vignette daher noch in Deutschland (an einer Tankstelle) oder bestellen Sie sie noch vor Reiseantritt, z. B. über den ADAC.

Beachten Sie außerdem, dass die elektronische Abwicklung der Mautgebühren zunehmend eingeführt wird. In Ungarn werden die Gebühren beispielsweise vollelektronisch registriert und abgebucht. Hier müssen Sie sich vor Befahren der Straßen online registrieren und eine E-Vignette erwerben. In den meisten Fällen werden Vignetten mit einer Gültigkeitsdauer von sieben Tagen bis zu einem Jahr vergeben. Einige Länder bieten aber auch abweichende Zeiträume von einem oder zehn Tagen an, in denen Ihre Vignette gültig ist.

Streckenbezogene Maut

Abweichend von dem zeitbezogenen Mautsystem (Vignette), bemauten andere Länder Ihre Straßen bezogen auf die zurückgelegte Entfernung. Zu diesen zählen Italien, Kroatien, Spanien oder Frankreich. Sie zahlen hier bei den Ein-oder Ausfahrten der Autobahnen oder Schnellstraßen. Die gebührenpflichtigen Abschnitte sind entweder farblich markiert (Frankreich oder Italien) oder mit anderen Kennzeichnungen, wie Buchstaben (Tschechien), versehen. Denken Sie ebenfalls an genügend Kleingeld sowie eine Kreditkarte für die Zahlung. Diese nehmen Sie hauptsächlich an Automaten vor.

Auch bei diesem Mautsystem lassen sich anfallende Kosten mittlerweile elektronisch begleichen. Für Reisende bestand die Hürde bisher in der Notwendigkeit eines Kontos im bereisten Land. Derzeit können Sie aber sogenannte Mautboxen mieten und die Mautgebühren von Ihrem Konto direkt abbuchen lassen. Sie sparen sich die Zeit an den Automaten und vermeiden Bußgelder.

Im Schnitt liegen die Mautgebühren bei sechs bis acht Euro pro hundert Kilometer. Verstöße gegen Mautregelungen sind teuer: Sie werden mit Strafen von bis zu 800 Euro geahndet und sind deshalb keinesfalls zu empfehlen.

⚠️ Wichtig: In jedem Fall sollten Sie sich noch vor Reiseantritt über die Bestimmungen Ihres Ziellandes informieren. Vergessen Sie überdies auch die Nachbarländer, durch die Sie reisen müssen, nicht.

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Tipp 2: Verkehrsregeln im Ausland beachten

Vor Ihrer Auslandsreise mit dem Auto, sollten Sie sich über die Verkehrsregeln in den Ländern informieren, die Sie durchqueren werden. Die Regelungen und Bußgelder können teils erheblich von deutschen Vorschriften abweichen. Werden Sie beispielsweise in den Niederlanden mit dem Handy am Steuer erwischt, zahlen Sie 140 Euro. Wenn Sie dadurch jemanden verletzen, werden hierfür bis zu 2000 Euro verlangt. Das Parken im Halteverbot schlägt in Spanien mit bis zu 200 Euro zu Buche. Ein Nichtanlegen des Gurts wird fast in jedem Land geahndet, Griechenland veranschlagt für diesen Verstoß gar 350 Euro. Weiterhin sind Radarwarner in annähernd allen Ländern strengstens verboten. Tschechien erhebt für Verstöße Strafen bis zu 7000 Euro.

Auch für das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit werden teils empfindliche Strafen fällig. In Italien, Frankreich, Kroatien und Österreich gilt bis auf wenige Abweichungen 130 km/h auf Autobahnen. In Spanien und der Schweiz liegt das Tempolimit bei 120 km/h.

Wenn Sie mit dem Auto ins Ausland fahren sollten Sie auf keinen Fall am Steuer telefonieren
Telefonieren am Steuer kann im Ausland richtig teuer werden!

Im Übrigen werden ausländische Geldbußen innerhalb der EU ab einer Grenze von 70 Euro auch in Deutschland nachverfolgt und vollstreckt. Bei Strafen aus Österreich liegt diese Grenze bei 25 Euro! Ein länderübergreifendes Punktekonto gibt es hingegen nicht. Der Verstoß wird jedoch im System des jeweiligen Landes gespeichert, was bei einer erneuten Einreise zu Schwierigkeiten führen kann. Daher sollten Sie Strafzettel aus dem Ausland immer prüfen und zügig bezahlen. In den meisten Ländern erhalten Sie zudem Rabatte auf direkt beglichene Bußgelder.

Tipp 3: Diese Dokumente müssen Sie mitnehmen

Wenn Sie mit dem Auto ins Ausland fahren, benötigen Sie bestimmte Dokumente, um beispielsweise das Bestehen einer Versicherung nachzuweisen. Folgende Unterlagen sollten beim Autourlaub dabei sein:

  • Grüne Versicherungskarte: Sie ist nur bei Reisen in Länder außerhalb der EU Pflicht (Achtung: auch Schweiz), vereinfacht aber auch innerhalb der EU die Schadensabwicklung deutlich. Für eine Reise nach Italien wird die Mitnahme der Karte empfohlen.
  • Europäischer Unfallbericht: Führen Sie diesen mehrsprachigen Unfallbericht für den Ernstfall im Handschuhfach mit – er erleichtert die spätere Schadensregulierung und die Kommunikation mit der Versicherung. Der Blanko-Unfallbericht kann auf der Website des ADAC heruntergeladen werden.
  • Personalausweis oder Reisepass: Erkundigen Sie sich vor Reiseantritt, ob ein Reisepass in den Transitländern und im Zielland notwendig ist. Innerhalb der EU (Schengen-Mitgliedsländer) benötigen Sie für einen Autourlaub grundsätzlich nur einen Personalausweis. Derzeit haben einige Nationen allerdings temporäre Grenzkontrollen eingeführt (Deutschland, Österreich, Dänemark, Norwegen, Schweden bis 12. Mai 2018 und Frankreich bis 30. April 2018), daher führen Sie Ihren Reisepass vorsichtshalber zusätzlich mit.
  • Internationaler Führerschein: Diese Übersetzung des deutschen Führerscheins ist in Ländern der EU nicht erforderlich. Anders kann es außerhalb dieses Gebietes aussehen.
  • EC-Karte, Kreditkarte: Nehmen Sie neben Bargeld auch elektronische Zahlungsmittel mit.

⚠️ Hinweis: Ziehen Sie im Falle eines Unfalls immer die Polizei hinzu, um spätere Unklarheiten zu vermeiden.

Tipp 4: Was tun bei einer Panne im Ausland?

Eine Panne im Ausland wünscht sich niemand, der mit dem Fahrzeug unterwegs ist. Tritt dieser Fall ein, stellt sich die Frage nach dem optimalen Vorgehen. Zunächst sei erwähnt, dass etliche Länder das Mitführen von Warnwesten vorschreiben. Teilweise muss für jeden Mitfahrer eine Weste vorhanden sein. Empfehlenswert ist es sogar, eine Warnweste pro Sitz mitzuführen. Dies gilt beispielsweise für Reisen nach Italien oder Kroatien. Im Falle einer Panne oder eines Unfalls müssen die Warnwesten dann selbstverständlich getragen werden. Das Warndreieck ist in aller Regel ebenfalls Pflicht.

Sind Sie im Pannenfall über einen Anbieter wie den ADAC abgesichert, hat dies klare Vorteile. Sie werden dann im Extremfall samt Auto nach Hause gebracht. Generell sind die Leistungen von Automobilclubs umfangreicher als bei Schutzbriefen der Kfz-Versicherungen. Clubs wie der ADAC erledigen annähernd alles, bei Schutzbriefen oder Mobilitätsgarantien müssen Sie meist selbst aktiv werden.

Wichtig: Um eine Kostenübernahme sicherzustellen, stimmen Sie alle Maßnahmen, wie das Abschleppen oder Reparaturen, vorher mit Ihrem Pannenhilfe-Anbieter ab.

Tipp 5: Clever Tanken, unterschiedliche Spritpreise beachten

Teils hohe Einsparungen können Sie erzielen, wenn Sie die aktuellen Spritpreise kennen und Tankstopps richtig planen, bevor Sie mit dem Auto ins Ausland reisen. Benzin ist in den Niederlanden mit derzeit durchschnittlich 1,63 Euro am teuersten. Dieselfahrer müssen mit 1,41 pro Liter in Italien tiefer in die Tasche greifen. In diesen Nachbarländern tanken Sie aktuell am günstigsten (Stand: 19.03.2018, Quelle: ADAC):

  • Luxemburg: 1,12 Euro für Super, 0,94 Euro für Diesel
  • Österreich: 1,16 Euro für Super, 1,12 Euro für Diesel
  • Polen: 1,09 Euro für Super, 1,07 Euro für Diesel
  • Tschechien: 1,19 Euro für Super, 1,13 Euro für Diesel
  • Spanien: 1,22 Euro für Super, 1,14 Euro für Diesel

In unserer Serie Autourlaub, haben wir die Mautgegebenheiten, Verkehrsregeln und sonstige Besonderheiten für die 5 beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen zusammengestellt. Informieren Sie sich!

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