Roadtrip in den Sommerurlaub: Sicher Reisen bei Hitze!

Familie im Auto beim Roadtrip in den Sommerurlaub

Ein Roadtrip in den Sommerurlaub soll Spaß machen und nicht zum „Horrortrip“ werden!

Ein Roadtrip in den Sommerurlaub ist für viele Deutsche eines der Jahreshighlights. Regelmäßig machen sich Tausende auf den Weg – insbesondere in Richtung Süden. Das Lieblingsziel ist und bleibt Italien. Aktuell herrschen hier überdurchschnittlich hohe Temperaturen und Trockenheit. Gerade, wenn Sie mit einem älteren Fahrzeug unterwegs sind, werden im Hochsommer sowohl von Mensch wie auch Maschine wahre Höchstleistungen abverlangt.

Damit eine Autoreise bei Hitze für Sie nicht zum „Horrortrip“ wird, sollten Sie einige Tipps beachten. Wir erklären Ihnen, wie Sie mit kühlem Kopf sicher ans Ziel kommen.

Welche Herausforderungen entstehen beim Autotrip im Sommer?

Der Sommertrip mit eigenem Auto, welcher nicht selten etliche hundert Kilometer umfasst und lange Staus sowie schwierige Strecken enthalten kann, stellt Autofahrer und Technik in vielerlei Hinsicht auf die Probe. Hitze führt beim Menschen zu einem starken Konzentrationsverlust, belastet den Kreislauf und kann sogar zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Besonders Autofahrer von Fahrzeugen ohne Klimaanlage leiden unter diesen Bedingungen.

Die Kombination aus voll beladenem Auto, anspruchsvollem Terrain und hohen Außentemperaturen bedeutet auch für das Kühlsystem einen enormen Kraftakt. Es ist somit wichtig das Überhitzen des Motors zu verhindern und im Ernstfall richtig zu reagieren.

All diesen Schwierigkeiten können Sie durch richtige Vorbereitung und angemessenes Verhalten während des Trips, gezielt begegnen. Sind Sie darüber hinaus mit Kindern unterwegs, müssen zusätzliche Faktoren beachtet werden.

Die Vorbereitung des Autos

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete – das gilt auch für einen langen Autotrip im Sommer. Stellen Sie zunächst sicher, dass Ihr Auto technisch in einwandfreiem Zustand ist. Prüfen Sie, ob sämtliche Flüssigkeitsstände (Kühlwasser, Öl, Bremsflüssigkeit und Scheibenwaschwasser) korrekt sind. Erhöhen Sie den Reifendruck etwas, um ihn an das zusätzliche Gewicht anzupassen. Kontrollieren Sie auch den Zustand der Beleuchtungseinrichtung, der Scheibenwischer, der Reifen und der Bremsen. Lassen Sie Ihr Fahrzeug im Zweifelsfall in einer Fachwerkstatt kurz durchchecken.

Verrosteter Oldtimer: Wenn der Roadtrip in den Sommerurlaub zum Motorschaden führt

Bei mangelnder Vorbereitung kann der Sommerurlaub zum Desaster werden

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die korrekte Beladung des Fahrzeugs. Ihrem Fahrzeugschein können Sie das zulässige Gesamtgewicht entnehmen. Es enthält im Standard nur den Fahrer. Alle weiteren Passagiere, Haustiere und Gepäck müssen hinzugerechnet werden. Achten Sie darauf, die Grenze nicht zu überschreiten, um Schäden am Fahrwerk zu vermeiden und einer Überhitzung vorzubeugen.

Bei einem VW Golf VII 1.6 TDI liegt die maximale Zuladung beispielsweise bei ca. 580 kg. Bei mehreren Mitfahrern und viel Gepäck ist dieser Wert durchaus erreichbar. Verteilen Sie Ihre Gepäckstücke zudem gleichmäßig, damit das Fahrzeug nicht in Schieflage gerät. Denken Sie auch darüber nach, ein Gepäcknetz zu verwenden, um die Mitfahrer bei einem Aufprall vor umherfliegenden Gegenständen zu schützen. Außerdem muss der Rückspiegel nutzbar bleiben, weshalb Sie das Gepäck nicht bis unters Dach stapeln sollten.

Proviant, Kleidung und Entertainment

Zur Reisevorbereitung gehört selbstverständlich auch die Verpflegung. Eine Autoreise bei Hitze erfordert in erster Linie, dass Sie für eine optimale Flüssigkeitszufuhr sorgen. Nehmen Sie ausreichend Wasser, Tee oder auch Gemüsesäfte mit. Was das Essen betrifft, so sollten Sie leichte und gesunde Snacks bevorzugen, die Ihren Körper nicht zusätzlich belasten und müde machen. Eine Kühlbox sorgt für wohltemperierte Getränke und erhält die Frische der Speisen.

Viel Trinken ist bei einem Sommertrip mit eigener Anreise sehr wichtig

Wichtig: Ausreichend trinken und einen kühlen Kopf bewahren!

Tragen Sie bequeme Kleidung, die Sie nicht einengt. Stellen Sie den Sitz so ein, dass Sie bequem (aber dennoch sicher) reisen können. Treten Sie Ihren Roadtrip in den Sommerurlaub allgemein entspannt und ausgeschlafen an. Planen Sie ausreichend Zeit ein, damit Stress gar nicht erst aufkommen kann.

Wenn Sie mit Kindern reisen, sollten Sie unbedingt dafür sorgen, dass die Kleinen während der Fahrt beschäftigt sind. Nehmen Sie kleine Reisespiele und Hörbücher mit. Auch mit klassischen Spielen wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ können Sie die Zeit überbrücken. Längere Pausen an Orten mit Spielplätzen können zusätzlich für Abwechslung sorgen.

Die Reiseplanung

Treten Sie Ihren Sommertrip mit eigenem Auto nicht einfach auf gut Glück an: Machen Sie sich im Vorfeld intensiv Gedanken darüber, welche Routen und Alternativrouten optimal sind. Trotz Navi schadet es nicht, Kartenmaterial in Papierform als „Backup“ dabei zu haben. Im Regelfall ist es im Übrigen sinnvoller, der geplanten Strecke selbst bei Staus treu zu bleiben. In den meisten Fällen bringt das Umfahren frequentierter Reiserouten keinen Zeitgewinn.

Natürlich sollten Sie Ihren Autotrip im Sommer grundsätzlich nicht auf Termine legen, die besonders stauträchtig sind. Informieren Sie sich, wann und in welchen deutschen Bundesländern und Nachbarländern Ferienbeginn und Ferienende ist. Vermeiden Sie es unbedingt, an solchen Tagen die Hin- oder Rückreise anzutreten.

Mann schläft am Lenker ein: Ein Roadtrip kann anstrengen, daher sind Pausen wichtig.

Ab und zu eine Pause einlegen ist wichtig – und Energie für die Weiterfahrt tanken!

Um Hitzestress zu entgehen, legen Sie Ihren Roadtrip am besten auf den Abend, die Nacht oder den frühen Morgen. Zu solchen Zeiten ist es nicht nur wesentlich kühler, auch die Wahrscheinlichkeit, in einen Stau zu geraten, ist deutlich geringer.

Planen Sie genügend Pausen ein. Hier gilt: Nach spätestens 2 Stunden oder 200 Kilometern sollten Sie eine Rast von ca. 20 Minuten einlegen. Dabei bewegen Sie sich möglichst oder nutzen die Zeit für ein kurzes Nickerchen.

Informieren Sie sich außerdem frühzeitig über geltende Regelungen in den Ländern, die Sie durchqueren werden. In vielen unserer Nachbarländer – darunter etwa in Italien, Frankreich, Österreich, Spanien und Kroatien – herrscht Maut- oder Vignettenpflicht. Beschaffen Sie die Vignetten bereits vor Fahrtantritt, wenn Sie Zeit sparen möchten. Weiterhin existieren unterschiedliche Regelungen zum Mitführen von Warnwesten. Prüfen Sie ferner, wo das Tanken am günstigsten ist. Mit einem klugen Vorgehen können Sie hierdurch viel Geld sparen.

Weitere Tipps für Auslandsreisen mit dem Auto, unter anderem zu gesetzlichen Regelungen, benötigten Dokumenten und Pannen, finden Sie hier.

Was ist Ihr Tipp bei extremen Temperaturen im Auto?

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Der Kampf gegen Hitze

Bei einem Autotrip im Sommer ist die Hitze der größte Feind des Fahrers, der Mitfahrer und auch von Haustieren. Ein Hitzestau kann dazu führen, dass die Temperaturen im Innenraum schnell auf Werte um die 70 Grad Celsius steigen. Dies verursacht innerhalb kürzester Zeit Kreislaufprobleme oder gar einen Hitzeschock, der im Extremfall tödlich enden kann.

Allgemein erhöht Hitze die Unfallgefahr, da Wärme die Konzentration und den Kreislauf des Fahrers stark belastet. Parken Sie daher möglichst im Schatten. Lassen Sie vor Fahrtantritt zunächst die Hitze aus dem Auto entweichen, indem Sie sämtliche Türen und den Kofferraum öffnen.

Verfügt Ihr Fahrzeug über eine Klimaanlage, sind Sie eindeutig im Vorteil. Zu niedrige Temperaturen sind jedoch auch keine gute Lösung. Die optimale Einstellung liegt bei 22 bis 23 Grad. Richten Sie die kalte Luft nicht direkt auf Ihren Körper – so vermeiden Sie Erkältungen oder Verspannungen. Haben Sie keine Klimaanlage, so lassen Sie die heiße Luft am besten durch die geöffneten hinteren Seitenscheiben entweichen. Kleine Ventilatoren können zusätzlich etwas Abkühlung bringen.

Was tun bei Kreislaufproblemen?

Bemerken Sie, dass Ihre Konzentration schwindet oder Kreislaufprobleme auftreten, legen Sie sofort eine Pause ein. Begeben Sie sich an einen möglichst schattigen, kühlen Ort und sorgen Sie für eine schnelle Flüssigkeitszufuhr. Bewegung und salzige Lebensmittel (Salzbrezeln) stabilisieren zudem den Kreislauf, indem sie den Blutdruck erhöhen. Alternativ können Sie auch eine Handvoll Walnüsse zu sich nehmen.

Tritt tatsächlich ein Kreislaufzusammenbruch auf, gelten die allgemeinen Regeln der Ersten Hilfe: Kleidungsstücke lockern, Füße hoch lagern, Wasser reichen, für Kühlung sorgen, ggf. Zucker verabreichen (z. B. Traubenzucker oder auch Cola). Normalisiert sich die Situation nicht, muss der Rettungsdienst alarmiert werden.

Maßnahmen bei Überhitzung des Motors

Folge eines überhitzten Motors: Rauchentwicklung durch zu hohe Belastung der Maschine

Vorsicht bei überhitztem Motor: Das gesamte System steht unter Druck!

Nicht nur der menschliche Körper, sondern auch die Technik Ihres Autos leidet unter anhaltender Hitze. Die meisten Motoren werden heute einerseits mit Luft, andererseits mit Wasser gekühlt. Verlangen Sie dem Auto gerade bei Bergauffahrten nicht zu viel ab. Vermeiden Sie Vollgas und reihen Sie sich lieber auf der rechten Spur ein, wenn Sie merken, dass Ihr Fahrzeug Probleme mit der Steigung hat.

Besonders brenzlige Situationen können auftreten, wenn nach einer starken Belastung der Maschine kein nennenswerter Fahrtwind mehr vorhanden ist – etwa in einem Stau. Wenn das Thermometer stramm in Richtung des roten Bereichs marschiert, können Sie als Erste-Hilfe-Maßnahme die Heizung und Lüftung Ihres Fahrzeugs auf Maximum einstellen, um Wärme abzuleiten.

Bringt das keine Abhilfe, bewegt sich der Zeiger in den roten Bereich oder quillt gar Wasserdampf aus dem Motorraum, halten Sie sofort an und stellen Sie den Motor ab. Öffnen Sie die Motorhaube und vor allem den Kühlerverschlussdeckel nur mit äußerster Vorsicht. Das ganze System steht unter Druck und der austretende Dampf kann ernste Verbrühungen hervorrufen. Füllen Sie fehlendes Kühlwasser auf und fahren Sie erst weiter, wenn der Motor weitgehend abgekühlt ist.

Zunächst reicht für das Auffüllen herkömmliches Leitungswasser. Denken Sie jedoch daran, dass Sie später auch wieder Frostschutzmittel in korrekter Menge hinzufügen müssen, damit das Kühlwasser im Winter nicht einfriert. Zugleich wirkt es als Schmiermittel und damit als Korrosionsschutz der Kühlsystemkomponenten im Kraftfahrzeug.

Tritt das Problem der Überhitzung innerhalb kurzer Zeit erneut auf, ist dies meist auf Schäden im Kühlsystem zurückzuführen. Sie sollten dann eine Fachwerkstatt aufsuchen oder einen Automobilclub zu Hilfe rufen.

Übrigens: Auch Ihre Bremsen können durch Überhitzung ernsten Schaden nehmen. Fahren Sie bergab, so vermeiden Sie es unbedingt, durchgehend auf der Bremse zu stehen. Fahren Sie stattdessen mit einem eingelegten, niedrigen Gang, und nutzen Sie damit die Bremskraft des Motors. Das spart nicht nur Sprit, sondern verhindert, dass Ihre Bremsen zu glühen beginnen und im Extremfall Ihre Wirkung verlieren.

Infobox: Was müssen Sie bei Ihrem Roadtrip in den Sommerurlaub beachten ?

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