Autofahren bei Nebel, Nässe und Laub – vorsichtig im Herbst unterwegs

Autofahren im Herbst wird durch Laub und Nasse Straßen zur Herausforderung

Laub und nasse Straßen sind ein bekanntes Bild im Herbst

Der Herbst ist für Autofahrer zwar nicht so problematisch wie der Winter, bringt aber dennoch einige Unwägbarkeiten und Gefahren mit sich. Es wird früh dunkel, Nebel behindert beim Autofahren die Sicht und Regen oder Laub können die Bremswege deutlich verlängern. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie mit Nebel und anderen Gefahren gut umgehen können.

Fahrverhalten bei schlechter Sicht und Witterung anpassen

Im Herbst verschlechtern sich die Witterungsverhältnisse, dennoch sind viele Autofahrer weiterhin mit einem sommerlich-sportlichen Fahrstil unterwegs. Achten Sie daher allgemein auf Ihre Geschwindigkeit und erhöhen Sie den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Sowohl Fallobst, als auch Laub in Kombination mit Nässe verlängern den Bremsweg um mehrere Meter, weshalb ein vorausschauendes Fahren unbedingt anzuraten ist. Besonders auf abgelegenen Landstraßen ist diese Gefahr ausgeprägt. Möchten Sie diesen schlechten Fahrbahnbedingungen entgehen, nutzen Sie wenn möglich besser keine Nebenstrecken.

Weiterhin ist das Wetter der Monate Oktober und November in Deutschland häufig von starkem Regen geprägt, wodurch die Gefahr von Aquaplaning zunimmt. Haben Sie das Gefühl, dass ihr Fahrzeug den Bodenkontakt verliert („schwimmt“), reduzieren Sie umgehend die Geschwindigkeit. Betätigen Sie jedoch nicht hektisch die Bremse, sondern lassen Sie das Auto ausrollen, bis der nötige Grip wieder vorhanden ist.

Gefahr durch plötzlich auftretenden Nebel beim Autofahren

Hatten Sie gerade noch eine gute Sichtweite, können Sie sich beim Autofahren im Herbst innerhalb von Sekunden in dichtem Nebel befinden, der die Sicht auf wenige Meter beschränkt. Fahren Sie bei entsprechenden Wettertendenzen stets bremsbereit und schalten Sie das Abblendlicht ein, das Sie eventuell manuell aktivieren müssen, da Licht-Automatik-Schaltungen Nebel nicht erkennen können. Die Nutzung des Tagfahrlichts genügt nicht.

Nebelige Landstraße beim Autofahren im Herbst

Plötzlich aufkommender Nebel ist keine Seltenheit

Es gilt außerdem die Faustregel: Der Mindestabstand sollte der Geschwindigkeit entsprechen. Fahren Sie also beispielsweise 100 km/h, halten Sie mindestens 100 Meter Abstand. Beträgt die Sicht unter 50 Meter (entspricht dem Abstand zwischen zwei Leitpfosten), fahren Sie maximal 50 km/h und halten Sie mindestens 25 Meter Abstand zum Vordermann. In diesem Fall (und nur dann!) dürfen Sie auch die Nebelschlussleuchte aktivieren. Das Fernlicht hilft im Übrigen nicht weiter, sondern verschlechtert die Sicht zusätzlich. Verzichten Sie daher auf seine Nutzung und verwenden Sie stattdessen die Nebelscheinwerfer (sofern vorhanden).

Wildwechsel im Herbst besonders ausgeprägt

Im Herbst nimmt der Wildwechsel, besonders auf Landstraßen, deutlich zu. Entsprechende Schilder, die auf diese Gefahr hinweisen, sollten unbedingt beachtet werden. Reduzieren Sie an Gefahrenstellen Ihre Geschwindigkeit und fahren Sie stets bremsbereit. Steht tatsächlich einmal ein Tier auf der Straße, weichen Sie niemals aus, sondern halten Sie Ihr Fahrzeug in der Spur. Blenden Sie ab und versuchen Sie, den Hirsch, das Reh, den Fuchs oder das Wildschwein durch Hupen zu vertreiben. In unserem Artikel zum Thema Wildunfall erfahren Sie auch wie Sie reagieren müssen, falls es zu einem Zusammenstoß kommt.

Wechsel auf Winterreifen bereits im Oktober durchführen

Insbesondere im Bereich von Schneisen und Brücken kann das erste Glatteis bereits im Oktober auftreten, weshalb dieser Monat nicht grundlos für den Wechsel auf Winterreifen empfohlen wird. Auch wenn es in den letzten Wintern wenig geschneit hat oder fast nur Kurzstrecken zurückgelegt werden, ist es dennoch fahrlässig, in der kalten Jahreszeit mit Sommerreifen unterwegs zu sein, deren Gummimischungen bereits unter 7 Grad Celsius verhärten. Die Folge ist eine spürbar schlechtere Haftung auf der Straße. Die Winter-Varianten bleiben hingegen weich und verfügen außerdem über ein spezielles Lamellen-Profil, welches optimalen Grip auf Schnee und Eis ermöglicht. Der Bremsweg verkürzt sich damit deutlich, was wiederum einen unfreiwilligen Stoßfänger-Kontakt mit Hindernissen vermeiden kann – von schweren Unfällen ganz abgesehen.

Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Winterreifen beträgt in Deutschland 1,6 Millimeter – nicht ohne Grund. Ein Reifen mit abgefahrenem Profil kann auf Schnee und Matsch kaum noch richtig greifen. Der ADAC geht noch weiter, und empfiehlt sogar eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern. Das Reifenalter spielt ebenfalls eine Rolle, weil der Gummi im Laufe der Zeit aushärtet. Spätestens nach sechs Jahren sollte daher ein Austausch erfolgen. Das Herstellungsdatum ist im Übrigen auf jedem Reifen ablesbar.

Wann wechseln Sie Ihre Reifen?

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Bereiten Sie Ihr Auto auf den Wintereinbruch vor

Zu einem herbst- und winterfesten Auto gehört mehr, als die richtige Bereifung. Reinigen Sie die Scheiben von außen und innen, um eine gute Sicht zu gewährleisten. Alte Wischerblätter, die Schlieren bilden, sollten Sie bereits vor dem Wintereinbruch austauschen. Die Scheibenwaschanlage muss mit einem Frostschutzmittel gegen Einfrieren geschützt werden. Legen Sie vorsichtshalber bereits im Oktober zusätzlich den Eiskratzer ins Auto. Auch das Kühlwasser enthält einen Frostschutz, der im Zweifelsfall durch eine Werkstatt geprüft und richtiggestellt werden kann. Friert es ein, kann dies im Extremfall zum Motorschaden führen.

Die häufigste Pannenursache ist im Übrigen eine schwache Batterie, die ein Starten des Autos bei tiefen Temperaturen verhindert. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Akku den nächsten Winter übersteht, kann den Zustand von einer Fachwerkstatt prüfen lassen – hier kann auch gleich die Funktionsfähigkeit der Beleuchtung gecheckt werden, der gerade im Herbst eine besondere Bedeutung im Hinblick auf die Sicherheit zukommt.

Haben Sie noch eine Frage zum Thema Autofahren bei Nebel, Nässe und Laub? Haben wir vielleicht etwas vergessen zu erwähnen? Wir freuen uns über Ihren Kommentar!

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