Der Auto-Wintercheck - so kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit!

24.11.2015

Nach dem Auto-Wintercheck – Autos auf einer verschneiten Straße durch den Wald
Wegen der Witterungsverhältnisse gilt vor allem im Winter Vorsicht beim Autofahren!

Seit dem 1. Januar 2014 müssen Autofahrer, die gegen die Winterreifenpflicht verstoßen, mit Geldbußen und Punkten in Flensburg rechnen. In erster Linie liegt es aber natürlich im Interesse des Autofahrers, den Wagen winterfest zu machen. Dazu gehört nicht nur die richtige Bereifung, sondern ein allgemeiner Auto-Wintercheck auf sicherheitsrelevante Technik und Ausrüstung.

Die Winterreifen-Eselsbrücke

Viele Menschen sind unsicher, was den richtigen Zeitpunkt für das Aufziehen der Winterreifen betrifft: Mit der „Eselsbrücke“ von O bis O ist gemeint, dass ein Wagen von Oktober bis Ostern mit Winterreifen ausgerüstet sein sollte. Niemand weiß, wann der Winter einbricht. Manche Winter sind sehr mild und in einigen Regionen Deutschlands sogar völlig schneefrei. Allerdings sollten Sie ab Oktober mit Schneefall rechnen und so manche Familie hat die Ostereier auch schon im Schnee versteckt.

Sommerreifen werden bei winterlichen Temperaturen hart – auf Schnee und Glatteis stellen sie von daher eine große Gefahr dar, denn sie rutschen einfach weg. Das Material bei Winterreifen jedoch bleibt weich und hat genug „Grip“, um (vorsichtige) Bremsmanöver auch bei Schnee und Glatteis gut meistern zu können. Bedenken Sie bitte trotzdem, dass der Bremsweg sich bei winterlichen Wetterverhältnissen verlängert!

Gesetzliche Vorschriften zu Autoreifen

Die Aussagen des Gesetzgebers sind leider sehr unklar – es ist von einer „situativen Winterreifenpflicht“ die Rede. Bei Schnee und Glatteis müssen Sie also M&S Reifen aufgezogen haben. M&S steht für „Matsch“ und „Schnee". Achten Sie hier bitte auf die Kennzeichnung: M&S Reifen tragen eben diese Aufschrift oder sind durch drei Bergspitzen mit einer Schneeflocke gekennzeichnet.

Festgelegte Zeiten, von wann bis wann im Jahr wintergeeignete Autoreifen genutzt werden müssen, gibt es leider nicht. Natürlich gibt es Oktobermonate, die warm und sonnig sind. Es kann jedoch von einem Tag auf den anderen drastisch abkühlen und sogar zu Schneefällen und Glatteis kommen. Das heißt, Sie sollten Ihr Auto bereits Anfang Oktober winterfest machen.

Bußgelder und Versicherung

Verursachen Sie mit ungeeigneter Bereifung bei winterlichen Wetterverhältnissen einen Autounfall, müssen Sie auf jeden Fall mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg rechnen. Darüber hinaus kann die Kasko-Versicherung Ihnen grobe Fahrlässigkeit unterstellen und die Zahlung zumindest in Teilen verweigern. Auch die Haftpflichtversicherung kann Sie in die Verantwortung nehmen.

Ohne geeignete Bereifung müssen Sie auch dann mit einem Bußgeld rechnen, wenn Sie in eine Kontrolle geraten oder aufgrund Ihrer Sommerreifen auf glatten oder verschneiten Straßen und Autobahnen den Verkehr behindern. Die Mindestanforderung an die Profiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie jedoch rechtzeitig neue Winterbereifung anschaffen, denn unabhängig von der gesetzlichen Regelung ist eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern empfehlenswert.

Was gehört zum Auto-Wintercheck?

Der richtige Zeitpunkt für einen Wintercheck ist idealerweise Anfang Oktober. Wenn Ihr Fachwissen ausreicht um Ihren Wagen winterfit zu machen, müssen Sie dafür nichtmal eine Autowerkstatt aufsuchen. Viele Werkstätten und Servicestellen bieten jedoch zu Beginn des Winters einen Check zum Sonderpreis an, und wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte ein solches Angebot wahrnehmen.

Das muss geprüft werden:

  • Die Funktion der Bremsen durch Bremstest, Sichtkontrolle von Bremsbelägen und Bremsscheiben
  • Bremsflüssigkeit
  • Frostschutzmittel für Kühler und Scheibenwischanlage
  • Die Gummis der Scheibenwischer
  • Beleuchtung
  • Öl
  • Ersatzrad
  • Batterie (korrekte Befüllung und ausreichende Spannung)

Die kalte Winterzeit stellt hohe Anforderungen an Ihren Wagen. Batterien, die nicht über ausreichend Spannung verfügen, entleeren sich bei Kälte gerne mal über Nacht. Sind die Gummis der Scheibenwischer schon etwas porös, kann es gut sein, dass sie den Anforderungen von Schnee und Eis nicht gerecht werden. Frostschutzmittel im Kühler und der Scheibenwischanlage ist wichtig, weil das Auto sonst einen Motorschaden erleiden kann – es können aber auch Leitungen platzen, wenn das Kühlwasser nicht mit Frostschutzmittel geschützt ist.

Wenn Sie Ihr Auto winterfest machen, sollten Sie auch gleich überprüfen, ob Ihr Zubehör noch vollständig ist: Das betrifft den Verbandskasten, das Warndreieck und die Warnweste. Viele Werkstätten bieten einen Check schon ab 20 Euro an. Je nachdem, ob alles in Ordnung ist oder noch Reparaturen notwendig sind, addieren sich dann die Preise für weitere Leistungen der Werkstatt.

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Anschaffungen für den Winter

Folgende Gegenstände sollten Sie im Winter immer griffbereit haben:

  • Eiskratzer und/oder Scheiben-Enteiser
  • Enteisungsspray für das Türschloss
  • Handfeger
  • Frostschutzplane für die Scheibe
  • Warme Handschuhe (falls Sie Schneeketten montieren oder Eis kratzen müssen)

Weiterhin ist es empfehlenswert, im Winter eine Taschenlampe im Auto zu haben. Falls Sie bei Dunkelheit mit dem Wagen liegenbleiben sollten, kann das sehr hilfreich sein. Mit einer Taschenlampe können Sie auch auf sich aufmerksam machen, falls Sie einen Unfall haben und der Unfallort von der Straße aus nicht gut zu sehen ist. Im Winter gehört in jeden Wagen auch mindestens eine Wolldecke, besser zwei, und vielleicht sogar ein weiches Kissen.

Sicher fahren im Winter

Der Gesetzgeber verlangt vom Autofahrer, dass er angepasst an die Verkehrslage und die Witterung fährt. Für Sie bedeutet das im Winter:

  1. Bei Glatteis oder Schnee fahren Sie am besten im zweiten Gang an, sofern Ihr Wagen ein Schaltgetriebe hat. Dabei sollten Sie nur sanft Gas geben, weil der Wagen sonst ausscheren oder ausrutschen kann. Fahren Sie möglichst in hohen Gängen, aber mit niedrigen Drehzahlen.
  2. Vermeiden Sie ruckartige Lenkbewegungen. Wenn Sie ins Schleudern geraten, kuppeln Sie aus und lenken Sie behutsam dagegen.
  3. Machen Sie keine Vollbremsungen – es sei denn, der Wagen schert aus und lässt sich nicht mehr lenken. Bei ABS-Bremssystemen dürfen Sie sich nicht davon irritieren lassen, wenn das Pedal rattert. Das bedeutet nicht, dass der Wagen sich nicht bremsen lässt, sondern dass das ABS an mindestens einem Rad aktiv ist. Ohne ABS kuppeln Sie auf glatter Fahrbahn aus und treten das Bremspedal mehrmals, aber leicht, sodass der Wagen langsam zum Stehen kommt, sonst blockieren die Räder.
  4. Fahren Sie auch tagsüber mit Licht.
  5. Die Richtgeschwindigkeit müssen Sie nicht einhalten – bei Schnee, Matsch oder Glatteis besteht generell Rutschgefahr, fahren Sie also lieber etwas langsamer, wenn es die Witterung erfordert.
  6. Halten Sie größtmöglichen Sicherheitsabstand zu voranfahrenden Fahrzeugen ein. Bei Schnee, Matsch und eisglatter Fahrbahn empfehlen sich mindestens sechs Fahrzeuglängen.
  7. Wenn sich ein Stau ankündigt, schalten Sie umgehend den Warnblinker ein.
  8. Besonders im Winter sollten Sie unnötiges Überholen und riskante Überholmanöver vermeiden.

Winterurlaub mit dem Auto

Wenn Sie mit dem Auto in den Winterurlaub fahren möchten, ist es besonders wichtig, dass der Wagen wirklich winterfit ist. Zur Standardausrüstung gehören in diesem Fall auch Schneeketten. In den Bergen von Österreich oder auch in der Schweiz sind Schneeketten bei entsprechenden Wetterverhältnissen und in speziellen Regionen zwingend vorgeschrieben.

Haben Sie schon den Auto-Wintercheck gemacht? Fehlt Ihnen noch etwas in unserer Auflistung? Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Bild: © imantsu/ fotolia.com

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