Wie Sie die Kaufprämie für Elektroautos beantragen

16.06.2016

Dicke Brieftasche dank der Kaufprämie für Elektroautos
Keine leere Brieftasche dank der Kaufprämie für Elektroautos – bald gibt es Geld zurück

In Sachen Elektromobilität konnte die Herangehensweise der deutschen Politik und Automobilindustrie bis dato bestenfalls als zaghaft bezeichnet werden. Nur etwa 1 Prozent der neu zugelassenen Pkw waren in 2015 Elektroautos und Hybridfahrzeuge. Das soll sich nun ändern. Die Bundesregierung startet eine Förderungsoffensive. Wie hoch die Kaufprämie für Elektroautos ist, welche Fahrzeuge gefördert werden und was Sie bei der Beantragung beachten müssen, lesen Sie in diesem Artikel.

Welche Ziele verfolgt die Förderung der Elektromobilität?

Deutschland steckt in einem Dilemma, wenn es um die Frage alternativer Antriebe für Pkw geht. Noch Anfang des Jahres lehnte der Verkehrsminister Anreize durch Prämien ab. Zunächst ist jedoch klar, dass Öl und Erdgas als Energiequellen in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Fakt ist auch, dass der CO2-Ausstoß von Kraftfahrzeugen zur Erreichung ambitionierter Klimaziele deutlich reduziert werden muss.

Am schwersten dürfte jedoch das Argument wiegen, dass es bei der Elektromobilität um nicht weniger als die Zukunft des Automobilstandorts Deutschland mit seinen Tausenden von Arbeitsplätzen geht. Die ausländische Konkurrenz ist unserer heimischen Automobilindustrie auf diesem Gebiet einige Schritte voraus. Nun beschloss das Bundeskabinett am 18. Mai 2016 eine massive Förderung in Form von Kaufprämien und Steuervergünstigungen. Das Ziel: 2020 sollen 1 Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein.

Die Mobilitätsprämie im Detail

Zunächst sei erwähnt, dass reine Elektrofahrzeuge für 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit sind. Dieser Vorteil gilt rückwirkend für Autos, die ab 1. Januar 2016 zugelassen wurden, und wird bis Ende 2020 gewährt. Zudem erhält der Käufer eine Prämie. Sie beträgt

  • 4.000 Euro für reine Elektroautos und
  • 3.000 Euro für Hybridfahrzeuge.

Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, Stiftungen, Vereine und Körperschaften sind antragsberechtigt.

Der Netto-Listenpreis für das Basismodell des zu fördernden Fahrzeugs darf hierbei 60.000 Euro nicht überschreiten. Die Kaufprämie wird so lange gezahlt, bis das vorgesehene Budget des Bunds von 600 Mio. Euro aufgebraucht ist - längstens jedoch bis 2019.1 Hier gibt es noch einen Haken. Die andere Hälfte der Fördersumme (nochmals 600 Mio. Euro) kommen von der Autoindustrie selbst. Die Teilnahme ist für die Autokonzerne jedoch freiwillig. Es kann daher sein, dass nicht jedes gewünschte Modell gefördert wird. Einige Hersteller nehmen nicht nur teil, sondern legen sogar noch Geld obendrauf. Informieren Sie sich daher unbedingt vorab beim Händler.

Kaufprämie für Elektroautos oder Hybridfahrzeuge beantragen: so geht’s

Die Kaufprämie für Elektroautos kann ab sofort beantragt werden. Gehen Sie dazu in folgenden Schritten vor:

  • Schritt 1: Suchen Sie sich ein Elektroauto oder Hybridfahrzeug aus und klären Sie, ob der Hersteller an der Förderung teilnimmt.
  • Schritt 2: Kaufen Sie ein E-Auto oder ein Plug-in Hybrid-Fahrzeug. Der Kaufpreis wird hierbei direkt um den Prämienanteil des Herstellers (2.000 Euro für E-Autos bzw. 1.500 Euro für Hybride) reduziert.
  • Schritt 3: Halten Sie eine Rechnungskopie sowie die Zulassungsnachweise bereit.
  • Schritt 4: Beantragen Sie die andere Hälfte der Prämie online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de). Die Antragsunterlagen werden dort in Kürze zum Download zur Verfügung gestellt.

Lohnen sich E-Autos und Hybride?

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Trotz der neuen politischen Kaufanreize bestehen die Hauptprobleme dieser alternativen Antriebsarten natürlich weiterhin. Zunächst erreichen die meisten Fahrzeuge nur eine Reichweite von maximal 200 km, was die Zielgruppe auf Kurzstreckenfahrer begrenzt. Nur Tesla schafft deutlich mehr, ist jedoch aufgrund des Preises von der Förderung ausgenommen. Weiterhin ist das Tankstellennetz noch weit von einer flächendeckenden Verfügbarkeit entfernt. Die Ladezeiten sind mitunter lange. Wenn die Autoindustrie hier nicht zügig nachbessert, dürfte die Kaufprämie daher, wie so oft, nicht mehr als einen „Einmaleffekt“ bewirken.

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1 Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

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