Was sich 2022 für Autofahrer ändert

03.11.2021

Änderungen für Autofahrer 2022
Trotz aller Änderungen – Gute Fahrt ins Jahr 2022

Zum Jahreswechsel 2021/2022 erwarten die Autofahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer wieder einige Veränderungen auf den deutschen Straßen. Erfahren Sie im Artikel alles zum Führerscheintausch, Maskenpflicht im Auto, höheren Kraftstoffpreisen und der Förderung von Elektrofahrzeugen.

Ein besonders wichtiger Punkt ist die Änderung der Straßenverkehrsordnung. Aber lesen Sie selbst, wie der Verkehr sicherer werden soll.

Verschärfung der Straßenverkehrsordnung

Die Änderung des Bußgeldkatalogs tritt bereits am 9. November 2021 in Kraft und dient besonders dem Schutz von Radfahrern und Fußgängern.

Die Geldbußen für Parken auf Geh- oder Radwegen, das Halten in zweiter Reihe und das unerlaubte Parken auf einem Schwerbehindertenparkplatz oder einem Parkplatz für Elektrofahrzeuge steigen deutlich. In schwerwiegenden Fällen kann auch ein Punkt vergeben werden.

Die unerlaubte Nutzung einer Rettungsgasse kann bis zu 320 Euro und zwei Punkte kosten. Auto-Poser sollten in Zukunft auch aufpassen: Das unnütze Herumfahren sowie das Verursachen von unnötigem Lärm kann mit bis zu 100 Euro geahndet werden.

Viele Änderungen gibt es auch bei den Bußgeldern für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Diese werden je nach Schwere deutlich teurer. Auf der Seite des BMVI finden Sie detalliert alle Änderungen der Straßenverkehrsordnung aufgelistet.

Umtausch zum EU-Führerschein

Bis im Jahr 2033 müssen alle Führerscheine, die vor 2013 ausgestellt wurden – rund 40 Millionen Dokumente – umgetauscht werden. Der Grund ist der neue einheitliche und fälschungssichere Führerschein der Europäischen Union, der zum 19.01.2013 eingeführt wurde. Dafür werden nun nach und nach bestimmte Altersklassen aufgefordert ihre alten Führerscheine gegen die neue Karte zu tauschen. Bis zum 19. Januar 2022 muss die Altersklasse von 1953 bis 1958 das Dokument getauscht haben. Ein Jahr später, bis zum 19.01.2023 sind die Jahrgänge 1959-1964 an der Reihe.

Die Gebühren liegen bei ca. 25 Euro und der neue Führerschein hat eine Gültigkeitsdauer von 15 Jahren. Wer nach der Umtauschfrist weiterhin mit dem alten Führerschein fährt, riskiert bei einer Kontrolle ein Verwarngeld und muss später einen Nachweis über den Umtausch erbringen.

Weitere Informationen über den EU-Führerschein finden Sie auf den Seiten des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Kraftstoffpreise steigen 2022 weiter

Die steigende CO2-Steuer zeigt sich v.a. an den Tankstellen

Aufgrund der steigenden CO2-Steuer kommt auf die Nutzer von fossilen Brennstoffen noch einiges zu. Besonders deutlich wird der Anstieg beim Blick auf die Zapfsäule. Die Spritpreise sind bereits im Herbst 2021 extrem hoch. Zum Jahreswechsel 2021/2022 kommen beim Benzin etwa 7 Cent/l und beim Diesel rund 8 Cent/l hinzu.

Bis zum Jahr 2025 werden die Kosten für den Ausstoß von CO2 immer weiter steigen – von 25 Euro/t im Jahr 2021 auf 55 Euro/t im Jahr 2025. Für die Spritpreise bedeutet das laut ADAC einen Anstieg von 15-17 Cent im Vergleich zum Jahresende 2020. Ein Preis von 2 Euro/l Benzin könnte demnach in den nächsten Jahren auf jeden Fall auf die Autofahrer zukommen.

Um Berufspendler hierbei zu entlasten, gab es Anfang 2021 eine Änderung bei der Pendlerpauschale. Diese stieg von 30 auf 35 Cent ab dem 21. Kilometer und ab 2024 folgen weitere Erhöhungen bis auf 38 Cent.

Wie Sie trotz steigender Preise je nach Tageszeit und Wochentag bei den Spritpreisen sparen können, erfahren Sie in unserem Artikel über den richtigen Zeitpunkt zum Tanken.

Änderungen bei der Kfz-Versicherung

Ab Januar 2022 gibt es wieder Änderungen bei den Typ- und bei den Regionalklassen der Kfz-Versicherung. Diese legen fest, ob ein Fahrzeughalter mehr oder weniger für seine Kfz-Versicherung zahlt.

Änderungen bei den Typklassen

Für über 11 Millionen Autofahrer ändert sich 2022 die Einstufung der Typklasse. Für rund 4 Millionen werden die Beiträge günstiger, für 7 Millionen allerdings teurer.

Die Typklassen werden aufgrund von Schadensbilanzen der letzten Jahre ermittelt. Wenn ein Automodell wenig Schäden und Reparaturkosten verursacht, bekommt es eine niedrige Typklasse und umgekehrt.

Was sich bei den Regionalklassen ändert

Die Regionalklasse bildet die Schadensentwicklung in verschiedenen Regionen Deutschlands ab. Gibt es in einem Gebiet viele Unfälle und teure Schäden, dann steigt die Regionalklasse und höhere Beiträge zur Kfz-Versicherung sind die Folge. Besonders Norddeutschland hat geringe Regionalklassen. In Teilen Bayerns und Berlin gibt es deutlich mehr Unfälle und somit die höchsten Werte. Im Jahr 2022 müssen rund 5 Millionen Fahrzeughalter höhere Beträge bezahlen, 4,2 Millionen profitieren und zahlen weniger.

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Maskenpflicht im Verbandkasten soll kommen

Maskenpflicht im Verbandkasten
Die Maskenpflicht im Verbandkasten soll kommen.

Ab 2022 soll es eine Maskenpflicht für den Verbandkasten geben. Die entsprechende DIN-Norm wird dann geändert und es müssen zwei Mund-Nasen-Bedeckungen mitgeführt werden. Die Neuregelung wird voraussichtlich bei der nächsten Änderung der Straßenverkehrsordnung in Kraft treten.

Diese Assistenzsysteme werden Pflicht im Neuwagen

Ab 2022 werden für Neuwägen weitere Assistenzsysteme zur Pflicht. Der intelligente Geschwindigkeitsassistent warnt den Fahrer zum Beispiel bei einer überhöhten Geschwindigkeit. Es ist standardmäßig bei der Zündung aktiv, kann jedoch auch manuell deaktiviert werden. Die benötigten Daten erhält der Assistent über Navigationsdaten oder das Erfassen von Verkehrszeichen.

Der Notbremsassistent erkennt Gefahren und bremst dann selbstständig das Fahrzeug. Als Erweiterung des bisher bekannnten Spurhalteassistenten wird der Notfall-Spurhalteassistent zur Pflicht. In einer Gefahrensituation lenkt er stark ein, wenn das Fahrzeug droht, von der Straße abzukommen oder auf die Gegenfahrbahn zu geraten.

Weitere neue Assistenzsysteme:

  • Müdigkeitswarner
  • Vorrichtung zum Anschluss einer Alkoholwegfahrsperre
  • Ereignisbezogene Datenaufzeichnung - Black Box
  • Notbremslicht
  • Rückfahrassistent

E-Auto-Förderung – das ändert sich

Die Anforderungen für die Förderung von Hybrid-Fahrzeugen steigen. Ab 2022 müssen die Plug-in-Hybrid-Modelle nun eine Mindestreichweite von 60 km aufweisen, statt wie bisher nur 40 km. Ab 2025 wird die Mindestreichweite nochmals auf 80 km angehoben.

TÜV-Plaketten – diese Farben müssen 2022 zur HU

Alle Fahrzeuge mit einer braunen TÜV-Plakette auf dem Kennzeichen werden 2022 zur Hauptuntersuchung gebeten. Nach bestandener Untersuchung bekommt das Fahrzeug dann die grüne TÜV-Plakette für das Jahr 2024.

Der Jahreswechsel 2021/2022 bringt im Kfz-Bereich zahlreiche Änderungen mit sich. Viele davon sind mit höheren Kosten für die Verbraucher verbunden, vor allem natürlich die steigenden Spritpreise. Vielleicht auch mal ein Grund, bei Möglichkeit aufs Fahrrad oder den ÖPNV umzusteigen.

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