Sicherheit im Straßenverkehr

22.05.2017

Gefahrensituation im Straßenverkehr mit Auto und Fahrrad
Gefährdung im Straßenverkehr (© Dan Race / fotolia.com)

Sobald Sie sich als Autofahrer ans Steuer setzen, besteht sowohl für Sie als auch für andere Verkehrsteilnehmer ein gewisses Risiko. Umso verwunderlicher ist es, wie verantwortungslos sich manch ein Verkehrsteilnehmer verhält. Wo liegen die größten Gefahren und wie lassen sich diese vermeiden? Dieser Artikel gibt Aufschluss.

Wo liegen die größten Gefahren für Verkehrsunfälle?

Täglich ereignen sich in Deutschland unzählige Verkehrsunfälle. Die traurige Bilanz: Jeder Tag endet mit mehreren hundert Verletzten und durchschnittlich zehn Toten. Umso wichtiger ist es, sensibel mit der Sicherheit im Auto umzugehen und Gefahrensituationen zu vermeiden. Dank moderner Sicherheitstechnik ist die Zahl von schwerwiegenden Unfällen zwar deutlich gesunken, sie passieren allerdings leider immer noch zu oft.

Betrachten wir die Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Stand 2015), so führen folgende Verhaltensweisen am häufigsten zu Unfällen mit Personenschaden:

  • Platz 1: Fehler beim Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren, Abbiegen und Wenden
  • Platz 2: Missachten der Vorfahrt
  • Platz 3: ungenügender Abstand
  • Platz 4: unangepasste Geschwindigkeit
  • Platz 5: falsche Straßenbenutzung

Erst danach folgen Dinge wie Überholfehler oder Alkoholeinfluss. Sehen wir uns diese Rangfolge an, so lässt sich gut daraus ableiten, in welchen Situationen wir besonders aufmerksam sein sollten. Wenn doch etwas passieren sollte, ist es immer wichtig das richtige Sicherheitszubehör im Fahrzeug zu haben.

Gefahrensituationen vermeiden: Fahrmanöver aus dem Stand

Die meisten Verkehrsunfälle mit Personenschaden entstehen laut Statistik bei Fahrmanövern, die aus dem Stand heraus erfolgen. Zurückführen kann man dies auf mehrere Faktoren. Eine mögliche Ursache ist sicherlich der fehlende Spiegel- und Seitenblick beim Abbiegen, Rückwärtsfahren, Einfahren und Wenden. Daraus folgt: Versichern Sie sich zunächst, dass Ihre Umgebung frei von anderen Fahrzeugen ist und sich dort weder Fahrrad, Fußgänger noch Kinder befinden. Verschiedene Assistenzsysteme wie Parksensoren, Rückfahrkamera, Toter-Winkel-Assistent oder City-Notbremsfunktion können Sie hierbei unterstützen. Achten Sie zudem darauf, dass Sitz und Spiegel richtig eingestellt sind, sodass Sie eine möglichst gute Rundumsicht haben. Diese Regeln lassen sich fast komplett auch auf das Thema „Missachten der Vorfahrt“ übertragen.

Vermeiden Sie darüber hinaus jede Form der Ablenkung. Die Nutzung des Handys ist im Auto beispielsweise tabu, da sie Ursache für zahlreiche Unfälle ist. Richten Sie den Blick aber auch nicht auf das Radio, die Kinder auf dem Rücksitz oder die Landschaft, wenn sich Ihr Fahrzeug in Bewegung befindet.

Sicherheit im Straßenverkehr bedeutet auch: Abstand halten

Dritthäufigste Unfallursache ist ein unzureichender Sicherheitsabstand. Doch, wie groß muss der Abstand eigentlich sein, damit nichts passieren kann? Neben gesetzlichen Vorgaben existieren verschiedene Faustformeln, mit denen Sie sich behelfen können. Vermutlich haben Sie beispielsweise schon von der Version „Abstand gleich halber Tacho“ gehört. Dies bedeutet, wenn Sie beispielsweise 100 km/h fahren, sollte Ihr Abstand 50 Meter betragen. Um die Entfernung abschätzen zu können, helfen Ihnen die Leitpfosten am Fahrbahnrand, denn diese sind exakt im Abstand von 50 Metern aufgestellt.

Sie haben aber auch eine andere Alternative: Merken Sie sich einen Punkt, welchen der Vordermann gerade passiert. Zählen Sie dann die Sekunden, welche vergehen, bis auch Sie diesen Punkt erreicht haben. Mit zwei bis drei Sekunden Abstand sind Sie fast überall auf der sicheren Seite.

Selbstverständlich gelten all diese Faustregeln nur bei optimalen Fahrbahnverhältnissen. Herrschen Regen, Schnee oder Eis, ist ein längerer Bremsweg einzukalkulieren.

Hilfreich sind auch in diesem Bereich moderne Assistenzsysteme, darunter ein Tempomat mit Abstandsregelung, ein Kollisionswarner und eine Notbremsfunktion.

Auch auf Fahrräder, Fußgänger und Kinder achten

Gefahrensituationen im Straßenverkehr erkennen
Erhöhte Wachsamkeit im Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern (© Gina Sanders / fotolia.com)

Besonders tragisch und häufig schwerwiegend ist der Zusammenstoß zwischen Autos und Fahrradfahren oder Fußgängern. Beide dieser Verkehrsteilnehmer sind annähernd ungeschützt, weshalb auf Sie ganz besonders geachtet werden muss. Fahren Sie insbesondere in Spielstraßen, 30er-Zonen und allgemein in Wohngebieten mit angepasster Geschwindigkeit und äußerst umsichtig. Hinter jeder Ecke und jedem Auto könnte sich ein Fahrrad oder Kind befinden.

Daneben ist natürlich auch die passive Sicherheit von Kindern wichtig, während sie im Auto mitfahren. Achten Sie stets auf die Verwendung passender und korrekt eingestellter Kindersitze. Nutzen Sie die Kindersicherungen für Türen und Fenster. Im Optimalfall verfügt Ihr Auto darüber hinaus über eine Einrichtung, die Sie warnt, wenn der Sicherheitsgurt geöffnet wird.

Gegenstände sollten nicht lose im Auto umherliegen, da Sie im Falle eines Aufpralls oder einer Vollbremsung zum gefährlichen Geschoss werden können. Achten Sie also auch auf eine korrekte Ladungssicherung und führen Sie keine unnötigen, ungesicherten Gegenstände mit.

Licht für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Auch die Fahrzeugbeleuchtung dient der Sicherheit im Straßenverkehr. Sie ist nicht nur dazu da, dass Sie selbst eine gute Sicht haben, sondern auch dazu, dass Sie von anderen gut gesehen werden. Auch in diesem Bereich haben neue Technologien wie Tagfahrlicht, adaptive Scheinwerfer und Lichtassistenten bereits zur Verkehrssicherheit beigetragen. Einige klassische Fehler passieren jedoch immer noch. Zu nennen sind insbesondere das falsche Verwenden der Nebelschussleuchte (darf nur bei Sichtweiten unter 50 Meter eingeschaltet werden) und das Nichtverwenden des Abblendlichts bei schlechter Sicht.

Fazit: Assistenz und Sicherheitssysteme können menschliches Fehlverhalten (noch) nicht wettmachen. Umsicht und Rücksicht sind immer noch die wichtigsten Tugenden des Autofahrers.

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