Oldtimer-FAQ: die häufigsten Fragen

24.04.2017

Der VW-Käfer, ein beliebter Oldtimer in Deutschland
Der VW-Käfer ist der beliebteste Oldtimer der Deutschen (© vicu9 / fotolia.com)

Oldtimer sind in der Autonation Deutschland gefragter denn je. Gerade Interessierten und Neueinsteigern stellen sich hierbei eine Reihe typischer Fragen. Wie definiert sich der Begriff Oldtimer? Welche Besonderheiten gibt es bei der Zulassung? Welche Modelle sind besonders gefragt? Diese und weitere Themen behandeln wir in diesem Ratgeber-Artikel.

Oldtimer: Definition

Die wichtigste Frage betrifft sicherlich die Oldtimer-Definition. Der Duden besagt etwa, dass ein Oldtimer ein „altes ehrwürdiges Modell eines Fahrzeugs“ ist. Betrachtet man die Gesetzgebung in Deutschland, so ist der Begriff seit dem Jahr 1997 in der Fahrzeugzulassungsverordnung (FZV) verankert. Hier ist klar abzulesen, dass das Mindestalter 30 Jahre betragen und sich das Fahrzeug zudem in einem erhaltenswerten Zustand befinden muss. An dieser Altersgrenze orientieren sich auch die meisten Kfz-Versicherungen. Für die Zulassung als Oldtimer muss sich das Kraftfahrzeug weitgehend im Originalzustand befinden, und sich zur Pflege des Kfz-technischen Kulturgutes eignen. Dies kann ausschließlich über ein sogenanntes Oldtimergutachten einer anerkannten Prüforganisation nachgewiesen werden. Natürlich kann es sich neben einem Pkw auch um Omnibusse, Lkw, Motorräder oder Traktoren handeln.

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Wie viele Oldtimer gibt es in Deutschland?

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wertet jedes Jahr die Oldtimer-Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) aus. Demnach wächst der Bestand an historischen Fahrzeugen seit etlichen Jahren stetig an. Zum 1. Januar 2016 waren rund 344.000 Pkw mit H-Kennzeichen gemeldet. Zählt man die übrigen Fahrzeugarten wie Nutzfahrzeuge und Motorräder hinzu, lag die Zahl bei ca. 388.000. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass nicht jedes Fahrzeug, das über 30 Jahre alt ist, ein H-Kennzeichen trägt. Dies liegt einerseits daran, dass sich Halter für eine andere Zulassungsart entschieden haben. Auf der anderen Seite erfüllt auch nicht jedes alte Fahrzeug automatisch die Bedingungen (technisch einwandfrei, Originalzustand, guter Erhaltungszustand).

Welche Modelle sind besonders beliebt?

Betrachtet man Fahrzeuge, die ein historisches Kennzeichen tragen, genau, so lassen sich bestimmte Oldtimer-Modelle identifizieren, die besonders beliebt sind. Nicht ganz verwunderlich: Spitzenreiter ist der VW-Käfer mit 32.750 Fahrzeugen. Es folgt der Mercedes-Benz Typ W 123 mit 17.534. Und auch auf Platz drei befindet sich ein Mercedes-Klassiker, der SL R107 (11.325 Stück). Zunehmend befinden sich außerdem VW Golf und Opel Kadett in der Statistik. (Quelle: VDA, Statistik zum 1. Januar 2016).

Was ist die Oldtimer-Zulassung?

Fahrzeuge, die oben genannte Anforderungen erfüllen, können in Deutschland eine Oldtimer-Zulassung, ersichtlich am H-Kennzeichen, erhalten. Nachteilig war bis dato, dass ein historisches Kennzeichen nicht als Saisonkennzeichen verfügbar war. Dieses Problem wurde vor Kurzem jedoch durch eine Änderung der FZV gelöst. Demnach wird es voraussichtlich ab Oktober 2017 auch ein H-Saisonkennzeichen geben, welches die Vorzüge der Oldtimer-Zulassung mit denen der Saisonzulassung kombiniert.

Neben dem H-Kennzeichen steht noch das rote Oldtimer-Kennzeichen („07-Kennzeichen“) zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um ein Wechselkennzeichen für den Betrieb beliebig vieler historischer Fahrzeuge. Allerdings dürfen Fahrzeuge mit diesem Kennzeichen nicht im Alltag, sondern nur für Fahrten zu Oldtimertreffen und Rallyes genutzt werden.

Welche Vorteile hat die Oldtimer-Zulassung

Die Oldtimer-Zulassung hat für Halter mehrere Vorteile. Einerseits müssen sie, unabhängig von Schadstoffausstoß oder Hubraum, nur eine niedrige, pauschale Kfz-Steuer entrichten. Diese beträgt 46,02 Euro für Krafträder und 191,73 Euro für alle übrigen Fahrzeuge pro Jahr. Vorteilhaft ist außerdem, dass Fahrzeuge mit H-Kennzeichen ohne Beschränkung in Umweltzonen einfahren dürfen.

Oldtimer als Geldanlage

Oldtimer sind nicht nur die Schätze ihrer stolzen Besitzer, sondern haben auch das Potenzial einer enormen Wertsteigerung, was sie als Anlageobjekt interessant macht. Sinnvoll ist es hierbei, in einen günstigen Youngtimer zu investieren, und diesen über lange Zeit im Bestand zu halten. Echte Klassiker erreichen Werte im sechsstelligen Bereich. Für einen topgepflegten Mercedes 190 SL aus den 60er Jahren müssen Käufer heute nichts selten 100.000 Euro oder mehr hinlegen. Potenzial haben aber auch Modelle wie der Mercedes 121 („Ponton“) und 190, der VW T2, der Toyota MR2 oder der BMW E9. Teilweise steigern diese Fahrzeuge ihren Wert pro Jahr um über 30 Prozent.

Haben Sie noch eine Frage zu Oldtimern? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

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