Die richtige Dashcam für Ihr Auto

08.11.2018

Dashcam an der Frontscheibe eines Autos
Mit Dashcams lassen sich Videos aufnehmen, die im Falle eines Unfalls als Beweismaterial vor Gericht genutzt werden können.

Die meisten Fahrzeuge sind mit viel Technik ausgerüstet, die eine Vielzahl von Daten sammelt. Häufig ist es jedoch so, dass Sie diese Werte nicht einsehen können. Demgegenüber ist der Abruf gespeicherter Daten bei Smartcars möglich.

Über das Display oder ein Smartphone lassen sich sämtliche Daten der Steuergeräte auslesen. Smartcars rufen über die sogenannte OBD-Schnittstelle sämtliche Informationen ab und stellen diese zum Auslesen bereit. Der Zugriff auf die gesammelten Daten ist bei der Verwendung von Dashcams besonders wichtig. Ältere Autos lassen sich mit wenigen Handgriffen und einigem Zubehör in ein Smartcar verwandeln. Bei modernen Kraftwagen ist diese Technik bereits ab Werk vorhanden.

Eine Dashcam (dash für dashboard = Amaturenbrett und cam für camera = Kamera) zeichnet während der Fahrt alles auf, was im vorderen Bereich bzw. vor dem Auto passiert. Die Kamera nimmt dabei in einer Schleife auf. Das bedeutet, dass die Aufnahmen nach einem festgelegten Zeitraum automatisch überschrieben werden. Insgesamt dienen die Aufzeichnungen auch nur als Beweismittel bei eventuellen Unfällen. Hilfreich sind Dashcams demzufolge bei einem Rechtsstreit. Gerade wenn keine Zeugen vorhanden sind, ist die Aufnahme der Dashcam ein verlässliches Hilfsmittel, das auch bei Gericht zugelassen wird.

Wissenswertes vor dem Kauf

Möchten Sie ein älteres Auto mit der Smartcar-Technik nachrüsten, benötigen Sie ein OBD-Dongle (Funk-Stecker) und eine dazugehörige Software. Sie setzen den OBD-Dongle ganz einfach auf die OBD-Schnittstelle und können alle Informationen der Steuergeräte auf Ihrem Smartphone einsehen.

Vor dem Kauf sollten Sie die OBD-Schnittstelle in Ihrem Fahrzeug zuerst ausfindig machen. Meistens ist diese gut verborgen, wobei sich die Stelle im Umkreis von 60 Zentimetern um das Lenkrad befinden sollte. Typische Orte sind unter anderem das Handschuhfach, unter den Aschenbechern oder im Bereich des Sicherungskastens.

Die OBD-Schnittstelle erinnert rein optisch an den Scartstecker für ältere Fernsehgeräte. Ist die Schnittstelle schlecht zu erreichen und ringsherum wenig Platz vorhanden, sollten Sie dies beim Kauf des OBD-Dongles natürlich berücksichtigen.

Im Internet existieren viele Angebote für kostengünstige OBD-Stecker. Diese sind bereits für 20 Euro erhältlich. Ebenso werden viele Apps zum Auslesen der Daten kostenfrei angeboten. Die komfortable Komplett-Lösung liegt hingegen bei 100 bis 200 Euro. Investieren Sie dieses Geld, können Sie aber davon ausgehen, dass die Hard- und Software aufeinander abgestimmt sind und somit eine zuverlässige Leistung beim Datentransfer vorliegt. Je nach angebotenem Paket ist die Software auf sportliches oder sparsames Fahren ausgerichtet. Einige Apps dienen speziell zur Fehlersuche und Diagnose. Hier sollten Sie vorab überlegen, wofür Sie die Technik hauptsächlich nutzen möchten.

Dashcam oder Smartphone?

Smartphone für Videoaufnahmen nutzen
Auch mit Ihrem Smartphone können Sie Videos aufnehmen. Hierfür benötigen Sie allerdings eine Halterung.

Dashcams werden in großer Auswahl im Internet angeboten, wobei typische Modelle mit einer SD-Speicherkarte arbeiten. Diese kann 32 GB oder mehr besitzen. Einige der Dashcams besitzen einen sogenannten Beschleunigungssensor. Dieser erkennt automatisch, wenn es zu einem Unfall kommt und stattet die davon erzeugte Videoaufnahme mit einem Schreibschutz aus. So ist sichergestellt, dass das Unfallvideo nicht überschrieben wird. Zum Abspielen der aufgenommenen Bilder können Sie anschließend jeden Computer nutzen.

Wichtig ist, dass Sie die Dashcam korrekt einbauen und justieren, denn nur dann können die erstellten Aufnahmen verwendbar sein. Wenn Sie etwas mehr technische Raffinesse bevorzugen, sollten Sie sich Dashcams mit Zusatzfunktionen ansehen. Diese besitzen ein Fahrassistenzsystem, Abstandswarner, Verkehrszeichenerkennung und Spurhaltesysteme. Ein rückwärtiges Display zeigt Ihnen diese Informationen an, ähnlich wie es bei Head-Up-Displays der Fall ist. Dashcam-Geräte sind in der Anschaffung sowohl für 50 Euro als auch für 300 Euro erhältlich. Die Geräte werden fest installiert und sind mit ergänzenden Funktionen ausgestattet. Unter anderem können diese ein Navigationssystem enthalten.

Als günstigere Alternative zur Dashcam können Sie Ihr Smartphone für die Aufnahmen einsetzen. Dafür benötigen Sie lediglich eine passende Halterung. Die dazugehörige App ist kostenfrei erhältlich. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass Sie Ihr Smartphone vor jeder Fahrt ausrichten müssen. Zudem ist der Blickwinkel der mobilen Variante deutlich geringer als bei festverbauten Dashcam-Geräten. Ein weiterer wichtiger Faktor, den Sie bei der Nutzung eines Smartphones beachten sollten, betrifft die Temperaturempfindlichkeit des eingebauten Akkus. Gerade im Sommer kann Hitze ein Explosionsrisiko darstellen.

Rechtliche Hinweise

Seit Anfang dieses Jahres wird die Verwendung von Dashcam-Aufnahmen als Beweismittel vor Gericht anerkannt. Die Videos an sich verstoßen zwar gegen das Datenschutzgesetz. Da bei den Aufnahmen ausschließlich unfallbeteiligte Personen vorgezeigt werden und diese ihre Daten im Falle eines Rechtsstreits offenlegen müssen, sind die so aufgezeichneten Videos allerdings zulässig.

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